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Kennst du das auch? Du kaufst dir ein schönes Shirt, wäschst es zum ersten Mal – und plötzlich dreht sich die Seitennaht nach vorne. Ärgerlich, oder? Wenn du deine Kleidung selbst nähst, kannst du solche Überraschungen vermeiden, indem du auf hochwertige Stoffe achtest.
Aber woran erkennst du gute Qualität? Hier sind ein paar Dinge, die dir helfen:
Schau dir den Stoff genau an! Die Struktur sollte gleichmäßig sein, ohne störende Verdickungen oder dünne Stellen – es sei denn, das gehört zum Design, wie bei Leinen oder Wildseide. Halte das Material gegen das Licht, um Unregelmäßigkeiten zu entdecken.
Gedruckte Muster sollten sauber verlaufen, nicht verzogen sein und sich auch an der Webkante klar abzeichnen. Das erleichtert später den Zuschnitt, da du sowohl den Fadenlauf als auch das Muster berücksichtigen musst. Besonders hochwertig sind Stoffe, bei denen Karos oder Streifen eingewebt wurden – im Gegensatz zu bloß aufgedruckten Linien.
Ein guter Stoff sollte sich angenehm anfühlen – nicht nur auf deinen Händen, sondern auch an empfindlichen Stellen wie deinem Hals oder den Arm-Innenseiten. Kratzt ein glatter Stoff schon beim ersten Kontakt? Dann könnten kurze Fasern herausstehen, was ein Zeichen minderer Qualität ist. Hochwertige Stoffe werden während der Herstellung sorgfältig gekämmt, um solche Fasern zu entfernen.
Achte auch darauf, wie sich der Stoff verhält: Knittert er extrem stark? Während das bei Leinen normal ist, kann es bei Baumwolle auf eine geringere Stoffqualität hinweisen.
Wenn du Jersey testen möchtest, ziehe ihn leicht auseinander – er sollte in seine ursprüngliche Form zurückspringen. Leiert er schon bei diesem Test aus, wird er das auch beim Tragen tun. Reine Baumwoll-Jerseys sind generell etwas weniger elastisch als solche mit Elasthan-Anteil.
Bei Strick- oder Fleecestoffen kannst du einen einfachen Test machen: Reibe zwei Stofflagen ca. 10 Sekunden fest aneinander. Wenn sich schon nach kurzer Zeit kleine Knötchen oder Kügelchen bilden (sogenanntes Pilling), könnte das ein Hinweis auf minderwertige Qualität sein. Kunstfasern neigen dazu häufiger als Naturstoffe, aber auch Wolle kann betroffen sein.
Ein ungewöhnlicher Geruch kann ein Warnzeichen sein. Riecht der Stoff chemisch oder stechend, könnte er mit unerwünschten Substanzen behandelt worden sein. Manchmal werden Chemikalien genutzt, um den Stoff weicher zu machen, die Trageeigenschaften zu verbessern, Farben zu fixieren oder den Stoff für den Import zu schützen. Diese Chemikalien können potenziell Allergien auslösen – also lieber auf Nummer sicher gehen und solche Stoffe meiden.
Zudem kann sich ein chemisch behandelter Stoff nach dem Waschen komplett anders anfühlen und verhalten als vor dem Waschen.
Auch der Preis gibt Hinweise auf die Qualität eines Stoffes. Kunstfasern sind in der Herstellung meist deutlich günstiger als Naturfasern. Acryl wird beispielsweise häufig als Wollersatz verwendet. Daher sind reine Naturfasern oftmals teuerer als synthetische Alternativen. Das bedeutet aber nicht, dass Kunstfasern automatisch schlecht sind – ihre Beimischung kann positive Effekte haben, wie bessere Formstabilität (z.B. bei Jersey) und weniger Knittern.
Wenn du online Stoffe kaufst, lohnt es sich, auf Markenstoffe zurückzugreifen oder bei Händlern zu bestellen, deren Qualität du bereits kennst. Viele Anbieter erlauben dir auch kleine Probestoffe (Swatches) zu bestellen. Das minimiert das Risiko einer Enttäuschung.
Mit diesen Tipps kannst du beim Stoffkauf bewusste Entscheidungen treffen und dir die Freude an deinem Nähprojekt sichern. Denn hochwertige Stoffe sehen nicht nur besser aus, sie fühlen sich auch gut an und halten lange – damit du noch lange Freude an deinen selbstgenähten Lieblingsstücken hast!