Nachhaltig Nähen: 1 - Fast Fashion

Nachhaltiges Nähen: Warum Nähen umweltfreundlich ist  

Vielleicht hast du dir schon einmal Gedanken darüber gemacht, ob das Nähen deiner Kleidung und die dabei anfallenden Reste eigentlich umweltfreundlich sind. Wir möchten dich bestärken: ja, Nähen ist ein nachhaltiges Hobby. In der folgenden Serie wollen wir Wissen schaffen rund um das Thema Nachhaltigkeit in der Kleidungsindustrie und beim Nähen. 




Fast Fashion

Zunächst überlegen wir uns, mit was wir unsere genähten Kleidungsstücke eigentlich vergleichen. Die meisten der verkauften Kleidungsstücke gehören heute zur sogenannten Fast Fashion. Daher macht es Sinn, sich Fast Fashion etwas genauer anzusehen.

Fast Fashion bedeutet, dass ständig neue Mode zu sehr niedrigen Preisen angeboten und gekauft wird. Das hat Vorteile; so sind immer neue Trends im Geschäft zu finden und es gibt eine riesige Auswahl an Kleidungsstücken zu sehr günstigen Preisen. Leider hat Fast Fashion aber auch sehr große Nachteile. 

 

Produziert und direkt entsorgt

Jährlich wird viel mehr Kleidung hergestellt, als tatsächlich verkauft wird. Pro Person werden etwa 3 bis 7 Kleidungsstücke mehr produziert als verkauft. Diese unverkaufte Ware landet direkt im Müll. Dazu kommen Fehlproduktionen und Ausschuss, die ebenfalls entsorgt werden, ebenso wie überschüssige Stoffe und Materialien.



Gekauft und ungetragen weggeworfen

Weiterer Müll entsteht durch die Kleidung, die tatsächlich gekauft wird. Im Durchschnitt kauft jede Person 60 Kleidungsstücke pro Jahr, wovon nur 48 getragen werden. Das bedeutet, dass etwa 20 % der gekauften Kleidung nie genutzt und letztlich weggeworfen werden.


Bildrechte: naeyen GmbH

 

Recycling? Schöner Mythos! 

Vielleicht gibst du deine Kleidung ab, damit sie wiederverwertet werden kann? Das ist wunderbar!  

Leider wird aber nur 1% der Altkleider in Deutschland tatsächlich recycled. Aus Deutschland stammende Altkleidung wird entweder verbrannt (87 Prozent) oder landet auf Deponien. 

Das heißt, von den ca. 67 Kleidungsstücken, wird weniger als ein Kleidungstück recycled. Der Rest wird verbrannt oder landet auf riesigen Deponien und wird dort zu einem Umweltproblem. 

 

Fazit Fast Fashion

Pro Person werden in Deutschland pro Jahr ca. 67 Kleidungsstücke produziert, wovon ca. 19 Kleidungsstücke ungetragen wieder entsorgt werden. Und auch die gekaufte Kleidung wird durchschnittlich nur viermal getragen und dann schon wieder weggeworfen.

Das zeigt, wie viel Mode ungenutzt bleibt – sowohl bei der Produktion als auch beim Konsum.

Fast Fashion ist also ein Brandbeschleuniger. Denn die produzierte Kleidung ist billig. Sie soll nur kurz (oder gar nicht) getragen werden. Die Stoffqualität und Verarbeitung sind schlecht, d.h. nicht langlebig. Die Materialien sind größtenteils sehr umweltschädlich und nicht recyclebar. 

Wenn du dies mit deiner selbst genähten Kleidung vergleichst, wirst du wahrscheinlich viele Unterschiede feststellen. Nähst du tatsächlich 67 Kleidungsstücke im Jahr und trägst diese nie oder nur 4x im Schnitt? Verwendest du schlechte Stoffqualitäten? Halten deine genähten Kleidungsstücke nur sehr kurz, weil die Verarbeitung so schlecht ist? Wahrscheinlich eher nicht.

Es gibt aber viele Dinge, die wir berücksichtigen können, wenn wir noch (noch) nachhaltiger werden möchten. In den nächsten Blogbeiträgen schauen wir uns ein paar Ideen an.

 

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Quellen: 

 

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